Das Buzz-Word Cloud ist fest in den Gedanken der IT-Welt verankert.
Der Anfang der Reise?
Vor einigen Jahren gab es schon eine Bewegung in die Richtung. Die meisten Firmen nannten es Managed Services oder Hosting. Nicht zu verwechseln mit dem Housing, bei dem man sich Höheneinheiten oder ganze Racks mietet, um die eigenen Server darin zu betreiben. Man erspart sich in dem Housing-Fall also «nur» das Gebäude, Strom und Netz. Die Wartung und der Einbau der Hardware und Umgebung obliegt weiterhin dem Kunden. Managed Services oder Hosting waren meist unterschiedlich aufgebaut. Entweder war der Service extrem «limitiert» und standardisiert, oder man hat die Umgebung des Kunden 1:1 übernommen und einen Aufwand geschätzt, diese zu betreiben. Ja, Ihr «hört/lest» es richtig. Die Kundenumgebung 1:1 weitergeführt. Das heisst, der Skalier-Effekt blieb meistens aus, und man brauchte viele Ressourcen, um das Ganze zu betreiben.
Was charakterisiert das Buzz-Word?
Laut Wikipedia ist Cloud Computing «eine IT-Infrastruktur, welche beispielsweise über das Internet verfügbar gemacht wird. Sie beinhaltet in der Regel Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungssoftware als Dienstleistung.” Und weiter heisst es noch, sie wird nur über Standardprotokolle (API) oder den Webbrowser verwaltet. Der Zugriff über das Internet ist jedoch heute nicht immer zwingend. Es gibt viele Wege in die Cloud. «Private» Leitungen (Direct Connect, Express Route) oder bei lokalen Anbietern über eigene Fibre- oder LAN Netze, die verwaltet sind. Der Begriff wurde aber vor allem durch die Hyperscaler im Markt geprägt. Darum im Wikipedia Artikel auch der Verweis des Zugriffs über das Internet, denke ich mal 🙂
Was gibt es für Ausprägungen der Cloud?
Einige, die mich kennen, wissen, dass ich sehr gerne Pizza backe und auch geniesse. Darum würde ich gerne diese Grafik (Pizza as a Service) zur Erklärung nehmen.
On-Prem
(Selbstgemacht ist es immer noch am besten? «Alte» Schule)
Was wir bisher hatten oder viele noch haben, wird als «Legacy» bezeichnet. Warum ist das denn plötzlich alles «alt». Es gibt viele Studien, dass in ca. fünf Jahren 75% der weltweiten Workloads in der «Public Cloud» laufen werden. Jedoch kann es zum Teil Gründe haben, eine Applikation bis z.B. End of Life noch weiterlaufen zu lassen, da eine Migration zu kostspielig ist und es für die kurze Betriebsdauer keinen Sinn macht, diese noch zu migrieren.
Infrastructure as a Service
(Geteilte Küche in der WG oder auch IaaS)
Bei diesem Modell muss ich mich nicht mehr ums Datacenter, Strom oder die Virtualisierung kümmern, das steht alles bereits zur Verfügung. Wir reden hier meist von virtuellen Maschinen, die man bei einem Anbieter laufen lässt. Dies ist im Moment erfahrungsgemäss bei Enterprise-Firmen noch die meist verwendete Plattform. Der Grund ist oft die Software, welche noch sehr statisch gestrickt ist. Hier findet aber auch schon ein Wandel statt.
Container as a Service
(Jeder bringt seine eigene Tiefkühlpizza mit oder CaaS)
Viele mögen jetzt denken, ich will hier ein neues Buzz-Word etablieren, dies gibt es jedoch bereits schon lange. Viele Firmen reden von Containern, jedoch sind die meisten noch weit von deren Einsatz entfernt. Hier wird das Betriebssystem bei den meisten Anbietern gestellt. Einige bieten aber auch die Möglichkeit, ein freies Container-Image mit bestimmten Limitationen hochzuladen.
Platform as a Service
(Ihr holt die Pizza auf dem Heimweg als Take-Away ab oder auch PaaS)
Dieser Typ wird immer mehr verwendet. Vor allem Datenbanken erfreuen sich sehr hoher Beliebtheit. Sie müssen sich das so vorstellen, dass Sie mit wenigen Klicks eine hochverfügbare Datenbank erstellen können. Sie können sogar bis zu einem gewissen Punkt automatische Updates und Backups konfigurieren. Viele Anbieter gehen hier auch einen Schritt weiter und ermöglichen die Skalierung nach Indikatoren. Sie erhalten «nur» noch einen «Connection» String und können Ihre Daten «aufspielen». Ein Verwalten/Betreiben des Betriebssystems und der Datenbanksoftware entfällt. Oder man erhält eine vordefinierte 3-Tier-Umgebung, welche man bedingt manipulieren kann. Diese aber dafür vorkonfiguriert, siehe AWS Elastic Beanstalk.
Function as a Service
(Ihr macht es euch mit Euren Freunden gemütlich in der Pizzeria oder FaaS)
Stellen Sie sich vor, Sie müssen nur noch Programmcode hochladen und eine Grundkonfiguration vornehmen (z.B. Berechtigungen oder Netzwerkzugriff). Die Skalierung, das Verwalten des Betriebssystems etc. wird für Sie übernommen. Keine Updates, Fehlersuche im Betriebssystem oder Altlasten. Sie zahlen nur noch in ms, wenn die Funktion läuft. Richtig designt und entwickelt, skaliert diese Lösung theoretisch ins «Unendliche». Die Realität auf dem Mark zeigt jedoch, dass die Adaption vor allem im Enterprise Segment noch sehr zögerlich vorangeht. Von mir aus gesehen, sind dafür Altlasten und eine zwingend neue Denkweise, die erforderlich wird, zuständig, dass hier die Adaption langsamer als erwartet vorangeht. Es braucht eine hohe Maturität in der Firma, um diese Technologie umzusetzen.
Software as a Service
(Ihr werdet zu einer Party eingeladen oder SaaS)
Für eine Party müssen Sie z.B. nur Ihre E-Mail-Adresse angeben für die Einladung. Der Rest wird vom Organisator, dem Cloud-Anbieter bereitgestellt. Hier gibt es schon einige Dienste, die geschäftlich oder privat genutzt werden. Für die Nutzung reicht meist die Registrierung. Ich muss mir um das Backend keine Sorgen machen.
Was hat es jetzt auf sich mit Public und Private?
Der Unterschied ist hier die Zielgruppe von Kunden. Ist es für einen definierten Konsumenten wie z.B. für die eigene Firma, dann redet man von Private Cloud. Können die Dienste von jedermann genutzt werden, welcher ein kompatibles Zahlungsmittel verfügt, so spricht man von Public Cloud.
Ist Cloud ein Thema für mich?
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Was muss ich beachten?
Auf diese Fragen gehen wir bei unserem Business Breakfast «Cloud meets Cyber Security» am 10. Oktober 2019 ein, zu dem wir Sie herzlich in unser Zürcher Schulungszentrum einladen:
www.flane.ch/business-breakfast
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