People of Fast Lane – Gloria Gräser

IT-Business oder IT-Weiterbildung – was verändert sich schneller?

Eine Frage, welche ich nicht einfach schwarz oder weiss beantworten kann. Das eine beeinflusst das andere.

Durch stetige Innovation wird regelmässig neue Hardware und Software entwickelt. Damit man diese korrekt nutzen kann, müssen User und IT-Professionals auf der neuen Technologie geschult werden. Andererseits müssen diverse Examen absolviert werden, um einen bestimmten Herstellerstatus aufrechthalten zu können. Gleichzeitig gibt es immer mehr Arten, um zu lernen und zu unterrichten. Hackathons beispielsweise erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit und es kommt oft vor, dass bei diesen eigentlichen „Lerninstrumenten“ neue Innovationen geschaffen werden.

Du arbeitest nun schon über ein Jahrzehnt in der Branche und hast alle möglichen Stationen durchlaufen; was hat dich am meisten geprägt?

Spass gemacht und geprägt haben mich alle Stationen. Der jeweilige nächste Posten war durch die Beherrschung des vorherigen logischer und einfach wahrzunehmen. So wusste ich stets, auf was ich als Produktmanagerin achten musste, da ich in der vorherigen Jobrolle im Customer-Service vom Kunden die Bedürfnisse und Pain Points aus erster Hand erfahren habe. Und durch meine Tätigkeit im technischen Support kannte ich die Herausforderungen der Dozierenden. Heute weiss ich, wie es in jeder Abteilung zu und her geht und auf was es ankommt, wenn wir vom „Kunde im Fokus“ sprechen und was die Mitarbeitenden dafür benötigen.

Wie lebt es sich ganz generell in der eher männerlastigen IT-Welt, insbesondere als Frau in einer Führungsposition?

Ich mache selbst keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, daher spielt das keine Rolle für mich. Für mich gab es von klein auf kein „das machen nur Mädchen und das ist nur für Jungs“.

Ich wuchs mit vier Geschwistern auf, spielte als Kind Fussball und zockte oft online.

Wichtig ist, dass man generell die Bedürfnisse der einzelnen Personen versteht und nicht, ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelt.

Mein Team in der Schweiz besteht je hälftig aus beiden Geschlechtern – unabhängig von der Position. In der gesamten Fast Lane Group, welche in 90 Ländern tätig ist, wird „women in tech“ gross geschrieben und gefördert.

Aber klar, es freut mich natürlich, wenn Frauen Führungsrollen übernehmen und keine Angst davor haben, in männertypische Domänen einzusteigen.

Was bedeutet Führung für dich und wie setzt du sie um?

Für mich heisst Führung vorleben, befähigen und coachen. Es gibt nicht den einen richtigen Stil, wie es nicht den einen richtigen Mitarbeitenden gibt. Jeder Mensch muss individuell betrachtet werden, um seine Stärken korrekt fördern zu können. Ich gebe die Leitplanken vor. Wie viele Fahrspuren ein Mitarbeitender zwischen diesen Planken benötigt und wie schnell die darauf erlaubte Geschwindigkeit zu sein hat, muss allerdings individuell bestimmt werden.

Hast du diesbezüglich Vorbilder?

Mein Berufsbildner (vor über 22 Jahren) war ein sehr guter Leader. Merci Herr Bundschuh!

Wie gestaltest du deine Freizeit? Setzt du dich da auch vor allem mit IT auseinander oder sagst du dir: „Genug Bits und Bytes – ich brauche Abwechslung“?

Alle die mich kennen, schmunzeln nun wahrscheinlich. Viel Freizeit habe ich nicht. Ich liebe, was ich täglich tue und somit kann man Job und Hobby im weitesten Sinn schon gleichsetzen.

Wenn das Notebook allerdings aus ist, verbringe ich gerne Zeit mit meinem Partner und unseren Freunden, reise ausgesprochen gern, gehe ins Kino und lese sehr gern gute Bücher. Ab und an greife ich auch gern privat zur Tastatur und game eine kleine Runde.

Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Aktuell lese ich das Buch „ Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman.

Hat man als CEO nebst dem beruflichen Erfolg auch noch private Ziele?

Ja, das ist mir auch sehr wichtig. Ich möchte mich stets weiterentwickeln und bin allgemein ein sehr interessierter Mensch. Was als nächstes folgt, habe ich allerdings noch nicht festgelegt; ein weiteres Studium oder das Erlernen weiterer Fremdsprachen würde mich sehr interessieren.

Zum Abschluss noch ein paar kurze Fragen:

Laptop oder PC?

Ein gut ausgestattetes Notebook.

Büro oder Homeoffice?

60/40.

Gemachtes Nest oder Start-up?

Start-up.

Montag oder Sonntag?

Definitiv Sonntag; der Montag ist nicht so ganz mein Freund, was aber nicht am Job liegt. Es ist einfach dieser Tag…(lacht)
Mein liebster Tag ist der Mittwoch.

Reisen oder Zuhause?

Reisen.

Chaotisch oder ordentlich?

Eine Mischung aus beidem. Kommt auf die Thematik oder Umgebung an.

Kochen oder bekochen lassen?

Bekochen lassen. Ich liebe gute Restaurantbesuche mit meinen Lieben.

Süss oder salzig?

Beides.

Hund oder Katze?

Katze.

Rot oder Grün?

Ganz klar Rot; Violett wäre mir aber lieber. 😊

Besten Dank für das Interview!

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